Das Unmögliche ist passiert..........

Monate lang haben wir uns auf den kleinen Erdenbürger gefreut, wir durften unseren Sohn Lasse zwar auf dieser Welt begrüßen aber dann....... dann steht man da und weiß nicht mehr weiter.

So geht es den Eltern von Sternenkindern. Sternenkinder... Schmetterlingskinder oder welche Namen man ihnen  noch gegeben hat, hier geht es um gestorbene Kinder. Viel zu früh in eine andere Welt gezogen.

Das bewegt, das macht Nachdenklich. Doch leider reagieren Verwandte, Bekannte, Freunde u. A. oft falsch. Sie wissen nicht wie sie mit der Trauer der Eltern umgehen sollen. Sie trauen sich nicht sie darauf an zu sprechen. Am schlimmsten sie ziehen sich zurück. Manche Kommentare tun richtig weh!!!

Viele Sternenkinder Eltern haben nun Homepages gemacht. Entweder nur zum Gedenken ihrer Kinder, um ein Stück weit ihre Trauer zu bewältigen. Andere klären auch auf.

Das möchte ich auch. Es gab viele/vieles was „alles nur noch schlimmer gemacht hat“. Wir müssen den Verlust unseres geliebten Sohnes verarbeiten – wir können uns nicht um EUCH kümmern...

Ich versuche auf dieser Seite Informationen zu stellen. Aber am meisten liegt es mir am Herzen, dass unser Engel  Lasse nicht  vergessen wird.

 

         

Stumm schau ich dich an,
doch innerlich schreie ich,
stumm lebe ich weiter,
doch innerlich schreie ich,
stumm trage ich dich zu grabe,
doch innerlich schreie ich,
stumm schauen viele zu,
ich würde gern schreien-

versteht ihr mich nicht?
Könnt ihr meinen Schmerz nicht erkennen?

Doch würde es etwas ändern?
stumm schaue ich aus dem Fenster.

von Lunabär

 

   

"...es dauert lange bis die Trauer ins Leben integriert wird - nicht, wie viele meinen, endlich wieder aufhört. Die Trauer hört niemals ganz auf, sie verändert sich, wird lebbar, wandelt sich in Liebe..."  (Christine Fleck-Bohaumilitzky)

 

 

..Wenn ich lächel.. heißt es nicht, dass ich glücklich bin!

Ich habe schon so oft gelacht um nicht weinen zu müssen!..

 

Leider gehört der Tod zum Leben, so wie das Licht zur Finsternis. Liegen das freudige Ereignis der Geburt und der Tod so nahe beeinander wie bei einem Baby, sind viele Menschen überfordert. Wir als betroffene Eltern  werden dadurch häufig noch mehr verletzt. Meistens kommen dann aus Hilflosigkeit und Unwissenheit Äußerungen und Verhaltensweisen, die sehr schmerzhaft sind. Ich weiß, dass dies in der Regel nicht aus Boshaftigkeit geschieht - aber es tut deshalb nicht minder weh.

Wenn ihr nicht wisst, was ihr sagen sollt nehmt uns einfach in den Arm. Auch ein "Ich weiß nicht was ich sagen soll" oder schlicht "es tut mir so leid" sind völlig OK

Bitte tut nicht so, als ob nichts gewesen ist! Hilft uns in keinster Weise, weil wir in Gedanken sowieso bei unserem Baby sind.

Wenn ihr helfen wollt, bitte helft. "Du kannst mich jederzeit anrufen, wenn du mich brauchst" ist zwar lieb gemeint aber zur Ergreifung der Initiative fehlt  in der Regel die Kraft.

Nennt unser Baby beim Namen - nicht das Geschehen, es oder sonstiges

Es wird nie wieder alles wie früher werden, also gebt keine klugen Ratschläge, wie "das wird wieder besser" "wird schon wieder" - für immer werden wir den Verlust unseres Babys als schrecklich empfinden. Wir werden immer traurig sein, das wird nicht besser.

Es ist egal, was für ein Mensch ich vorher war. Der Mensch bin ich nicht mehr. Und werde ich nie mehr sein. Wie stark man auch gewesen ist - jetzt sind wir Eltern, die ein Kind zu Grabe tragen mussten - das verändert, für immer.

Äußerungen die BITTE, BITTE keiner machen sollte:

- ihr könnt ja noch Kinder bekommen (die Anzahl ging bis zu hundert), ja können wir - aber nie bekommen wir Lasse zurück

- muss man so was etwa beerdigen (OHNE WORTE)

- ich weiß wie es dir geht - glaubt mir, man weiß es nicht. Als nicht-Betroffener hat man nicht annähernd eine Ahnung wie weh es tut...

- "Sie dürfen das nicht so an sich ranlassen" - Was bitte, dass mein Kind gestorben ist?!?

- Schlagt nicht den Alkohol als Lösung vor, Betrinken ist keine Lösung!

- Sagt nicht, dass man froh sein soll, dass es so gekommen ist. Niemals werden Eltern froh sein, wenn das eigene Kind stirbt. (Lest mal unter Zauberhaftes die Geschichte "Reise nach Holland")

- Diese Liste würde sich noch beliebig lange fortsetzen lassen (leider). Wir sind weiterhin Menschen und keine Außerirdischen, auch Blicke können verletzen.

Das folgende Gedicht habe ich auf der Seite von "Sternenkind Jesaja" gefunden. Ich weiß nicht, ob es von seiner Mama geschrieben wurde, oder ob sie es auch irgendwo fand.  Einiges ist sehr treffend:

 

Was wisst Ihr von mir

 Ihr glaubt ich hätte es überwunden
hätte neuen Lebensmut gefunden
Was wisst ihr von mir?
Nichts!
ich lebe nicht ich funktioniere
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr lacht und scherzt und ich lache mit
denn das erwartet man doch
aber wenn ich allein bin weine ich immer noch
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr erzählt von euren "kleinen Sorgen"
und ich tu so als hörte ich zu
aber während ihr wisst
dass man all eure Probleme lösen kann
gehe ich zum Grab meines Kindes und zünde Kerzen an
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr sagt die Zeit heilt alle Wunden
und irgendwann wird alles wieder gut sein
doch ich weiss meine Wunden heilt keine Zeit
ich werde nie mehr wie früher sein
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr vermeidet den Namen meines Kindes
weil ihr denkt dass mir das Kummer bringt
doch er ist sowieso immer in meinen Gedanken
nichts ist mir wichtiger als die Erinnerung an mein Kind
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

ihr sagt "das Leben geht weiter,
das ist der Lauf der Zeit"
ich weiss nur dass ich leben muss,

keiner fragt: schaffst du dass,

mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

darum nur eine Bitte
gebt mir keine Ratschläge wie ich leben soll
lasst mich einfach wie ich bin
und wenn ich euch nicht begegnen will so nehmt es hin
mein Schmerz ist so gross
nichts wisst ihr von mir, nichts versteht ihr

(Verfasser unbekannt)

 

 

 

     

   Die folgenden zwei Gedichte stammen von Ralf Korrek

Tiefes Schweigen

"Seht her - das ist mein Sternenkind!"
Würd' Euch so gern ein Foto zeigen...
Bin stolz, wie alle Eltern sind!
Doch, Ihr hüllt Euch in tiefes Schweigen.

Ihr Name wird mich stets betören;
ist wie Musik aus Himmelsgeigen...
Ach, lasst mich diesen Namen hören!
Brecht bitte Euer tiefes Schweigen.

Ich spüre den verstohlenen Blick...
Doch fällt kein einz'ges Wort, Ihr Feigen!
Warum zieht Ihr Euch so zurück
in die Burg aus tiefem Schweigen?!

Bis sich eines Tages fern
zum Ende meine Kräfte neigen:
Nie vergess' ich meinen Stern...
Und niemals Euer tiefes Schweigen!

 

 Versucht, uns einfach zu verstehen 

"Ab wann ist man ein Elternpaar?
Sobald ein Kind geboren - klar!"
So sprechen all die schlauen Leute
seit Alters her und auch noch Heute.
Sie sagen, "Macht nicht so'nen Wind.
Das war doch noch kein richt'ges Kind.
Könnt neue haben jederzeit.
Wozu nur diese Traurigkeit?"
Sowas zu sagen trifft uns sehr,
Vergrößert nur das Tränenmeer...

Ich sag' Euch, warum wir traurig sind:
Verloren haben wir ein Kind.
Ein kleines Menschlein - wunderschön,
weil wir es mit dem Herzen sehen.
Wie groß, wie schwer - das ist egal,
für uns ist dieses Kind real!!!
Wir möchten einfach, daß Ihr wisst
wie wichtig uns dies Menschlein ist!
Drum nehmt uns bitte, wie wir sind -
Eltern, die trauern um ein Kind.

Kein anderes Kind, das uns geboren,
wird je ersetzen, was wir verloren.
Wenn Ihr uns wollt behilflich sein,
schließt unser Sternenkind mit ein
in Eure Reden und Gedanken -
wofür wir herzlichst uns bedanken!
Nennt ihren Namen, ihr Geschlecht,
wenn Ihr von unserem Baby sprecht...
Tut nicht, als wäre nichts geschehen.
Versucht, uns einfach zu verstehen.